Summer School

Rückblick: Erfolgreiche Premiere an HNEE − erste Summer School zum biozyklisch-veganen Anbau 

Die erste „Summer School Biozyklisch-Veganer Anbau“, die im Rahmen des vom Umweltbundesamt geförderten Verbändevorhabens „Veganer Ökolandbau II“ (VegÖL II) vom 2. bis 7. September 2024 online und vor Ort an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) stattfand, bot Studierenden eine besondere Gelegenheit, sich intensiv mit den Grundlagen und praktischen Aspekten des veganen Ökolandbaus auseinanderzusetzen. Die Studierenden konnten die Summer School als Spezielles Wahlpflichtmodul wählen und die Teilnahme sowie Prüfungsleistung anerkennen lassen. Organisiert vom Förderkreis Biozyklisch-Veganer Anbau e. V. in Zusammenarbeit mit der HNEE  und dem Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel, ermöglichte die Summer School sowohl Bachelor- als auch Masterstudierenden neben vorangestellten Online-Abendveranstaltungen eine spannende und praxisnahe Lernwoche in Präsenz.  

Täglich von 08:30 Uhr bis 17:00 Uhr tauchten die Teilnehmenden in die Welt des biozyklisch-veganen Anbaus ein. Besonders im Fokus stand stets die Frage, wie sich nachhaltige Anbauweisen ohne tierische Betriebsmittel realisieren lassen. Zu den behandelten Themen gehörten Nährstoffkreisläufe, pflanzliche Düngemöglichkeiten wie der Einsatz von Kompost und Biozyklischer Humuserde, die Anwendung verschiedener Mulchkonzepte und Gründüngung, die Förderung der Bodenfruchtbarkeit, der Einsatz von Mischkulturen und der vorbeugende Pflanzenschutz. Auch Fragen des Aufbaus von Wertschöpfungsketten und des Labelings wurden beleuchtet. Das Leguminosen-Planspiel und die tierethische Diskussion um das Management von Wildtieren im biozyklisch-veganen Anbau war nur eines der vielen Highlights der Woche. 

Eine besondere Dynamik entstand durch die interaktiven Elemente der Veranstaltung. In Formaten wie der Murmelrunde und der Fish Bowl-Diskussion erhielten die Studierenden die Möglichkeit, sich aktiv in die Debatten einzubringen. Auch der Journal Club, bei dem wissenschaftliche Arbeiten zum veganen Ökolandbau analysiert und präsentiert wurden, stieß auf großes Interesse. Diese interaktiven Diskussionsmethoden förderten nicht nur den Austausch untereinander, sondern regten auch dazu an, die Inhalte kritisch zu hinterfragen und weiterzudenken. Obwohl die Gruppe klein war, waren die Teilnehmenden besonders engagiert und setzten sich intensiv mit den Inhalten auseinander. Eine Gasthörerin ergänzte die Runde, und es herrschte eine offene und harmonische Atmosphäre, die den Austausch und das gemeinsame Lernen förderte. Die biozyklische Humuserde, die im Laufe der Woche intensiv thematisiert wurde, spielte dabei eine wichtige Rolle, da ihre Bedeutung für Bodenfruchtbarkeit und Pflanzengesundheit im veganen Anbau hervorgehoben wurde
 

Ein weiteres Highlight waren die beiden Exkursionen zu biozyklisch-veganen Betrieben. Am 5. September besuchten die Studierenden die Gemüsegenossenschaft PlantAge eG bei Frankfurt/Oder, wo sie praxisnahe Einblicke in den Anbau und die Vermarktung biozyklisch-veganer Produkte erhielten. Der darauffolgende Tag führte die Gruppe nach Berlin-Rixdorf zum Veganladen-Kollektiv Dr. Pogo. Dort konnten die Teilnehmenden eine Vielfalt an biozyklisch-vegan zertifizierten Produkten verkosten, darunter Gurken von PlantAge, die sie am Vortag bei der Exkursion im Gewächshaus gesehen hatten, Olivenöl und Granatapfelsaft. Diese Exkursionen boten wertvolle Einblicke in die Praxis und rundeten die theoretischen Inhalte der Vorlesungen ab. 

Inspirierende Vorträge von zwei Gastdozenten bereicherten die Veranstaltung zusätzlich. Dr. agr. Johannes Eisenbach führte in die Produktion Biozyklischer Humuserde ein und erläuterte, wie diese zur Bodenfruchtbarkeit und Pflanzengesundheit beiträgt. Stephan Junge referierte zum so genannten Transfermulch-System, das eine effiziente Nutzung von legumem Aufwuchs und eine ressourcenschonende Bewirtschaftung ermöglicht und viele pflanzenbauliche Vorteile mit sich bringt.  

Insgesamt betrachtet war die erste Summer School zum biozyklisch-veganen Anbau ein voller Erfolg. Sie bot den Teilnehmenden nicht nur fundierte theoretische Kenntnisse, sondern auch praxisnahe Erfahrungen und die Möglichkeit, sich intensiv mit den Herausforderungen und Chancen des biozyklisch-veganen Landbaus auseinanderzusetzen. Die positive Resonanz zeigt, dass der biozyklisch-vegane Anbau zunehmend an Bedeutung gewinnt – nicht nur in der Praxis, sondern auch in der akademischen Lehre. Die Veranstalter blicken gespannt auf zukünftige Projekte und die mögliche Fortführung dieser vielversprechenden Initiative. 

Universitäten oder Fachhochschulen, die an dem Angebot der Summer School Biozyklisch-Veganer Anbau als Wahlpflichtmodul interessiert sind, können sich sehr gerne bei uns melden. 

Kontakt: Anja Bonzheim, E-Mail: anja.bonzheim@biozyklisch-vegan.org